Bei einer Beinlängendifferenz (bzw. Gliedmaßenlängendifferenz), oder auch Anisomelie genannt, weisen die Beine unterschiedliche Längen auf. Dabei handelt es sich um einen orthopädischen Zustand, der bereits in der Kindheit auftreten oder die Folge einer Verletzung oder Erkrankung sein kann, durch die die Wachstumsfuge beschädigt wurde. Kleinere Unterschiede in den Beinlängen gibt es bei den meisten Menschen. Größere Unterschiede können jedoch das Wohlbefinden und die Lebensqualität beeinträchtigen und dazu führen, dass man an Aktivitäten, die einem Spaß machen, nicht mehr teilnehmen kann.

Häufige Ursachen einer Beinlängendifferenz

Manche Kinder werden mit ungleich langen Armen oder Beinen geboren. Zunächst kann der Unterschied gering sein, aber im Laufe der Zeit weiter zunehmen, sodass er später im Leben große Probleme bereitet. Auch kann eine Erkrankung oder Verletzung, bei der die Wachstumsfuge beschädigt wurde, dazu führen, dass sich später im Leben eine Beinlängendifferenz bzw. ein Kurzbeinsyndrom entwickelt.

Während Unterschiede in den Armlängen oft keine Behandlung erfordern, kann eine Beinlängendifferenz zu einem merklichen Hinken führen oder es einem Kind erschweren, zu rennen oder zu spielen. Ab einer Differenz von 1,5 bis 2,0 cm empfehlen die meisten Ärzte eine medizinische Beurteilung. Je nach Körpergröße muss die Beinlängendifferenz möglicherweise behandelt werden.

Eine Beinlängendifferenz hat viele Ursachen, die in vier Hauptgruppen unterteilt werden:

  • Angeboren – Bei einer angeborenen Beinlängendifferenz ist die unterschiedliche Länge der Beine bereits bei der Geburt erkennbar. Für gewöhnlich ist der Unterschied größer und nimmt im Laufe der Zeit weiter zu.
  • Entwicklungsbedingt – Eine entwicklungsbedingte Beinlängendifferenz entsteht durch eine Erkrankung oder eine Verletzung der Wachstumsfuge in der Kindheit. Die Erkrankung bzw. Verletzung verlangsamt das Wachstum eines Beins, wodurch es im Laufe der Zeit zu einem Längenunterschied kommt.
  • Posttraumatisch – Frakturen und andere traumatische Knochenverletzungen können falsch verheilen, wodurch ein Bein kürzer wird als das andere. In manchen Fällen können diese Verletzungen jedoch auch das Wachstum des verletzten Beins beschleunigen.
  • Knochentumoren – Sowohl Knochentumoren selbst als auch die zur Behandlung angewandten Verfahren können das Knochenwachstum beeinflussen. Das trifft besonders zu, wenn die Erkrankung in der Kindheit auftritt.

In manchen Fällen ist die Ursache der Beinlängendifferenz „idiopathisch“, also unbekannt. Auch wenn die genaue Ursache der Differenz möglicherweise unbekannt ist, kann ein auf Beinlängendifferenzen spezialisierter Arzt Ihnen und Ihren Angehörigen bei der Wahl der für Sie am besten geeigneten Behandlung helfen.

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„Es ist fast schon surreal, sich vorzustellen, dass ich wieder an diesem Punkt in meinem Leben angelangt bin.“ – Mark DuMoulin